Bio- und Wellnesshotel Stanglwirt Gold
1944 - 1966

Der Beginn der Familie Hauser

Anna Hauser

Anna Hauser (geb. Seibl) übernimmt den Stanglwirt im Kriegsjahr 1944 und zeichnet sich durch viele Eigenschaften aus. Sie ist sich für keine Arbeit zu schade, kann ausgezeichnet kochen und teilt Maries Freude am Singen. Auch mit Alois Hofer, dem jungen Ebnerbauern vom benachbarten Hof, der ein Freund und Gesangspartner der alten Stanglwirtin ist, versteht sie sich blendend.

Nach dem Kriegsdienst, dem zwei seiner vier Brüder zum Opfer fallen, kümmert sich Alois Hofer um den Hof seines kranken Vaters und hilft auch in der Stanglwirt-Landwirtschaft mit. Mit Anna verbindet ihn die Liebe zu Gesang und die beiden werden schnell ein Paar.

Gemeinsam mit seiner Schwester Liesi bilden Alois und Anna das legendäre „Stangl-Trio“, das durch seinen einzigartigen Dreiklang im ganzen Land bekannt wird. Und schon bald gibt es noch mehr Grund zur Freude, denn im November 1944 kommt Tochter Maria und keine zwei Jahre, im August 1946, der heutige Stanglwirt Balthasar Hauser auf die Welt.

Die Landwirtschaft als Fixpunkt

Gastronomie als Fixpunkt Historie

Während sich Anna um die Gastronomie kümmert, ist Alois für die Landwirtschaft zuständig. Gemeinsam kümmert sich das fleißige Ehepaar um die Betreuung und Unterhaltung der Gäste, was den Stanglwirt weit über die Grenzen hinaus beliebt macht.

Unter dem Motto: „Bei uns sollen sich alle wohlfühlen“ bringt die junge Stanglwirtin das Gasthaus in Schwung und erfindet 1949 mit dem Sängertreffen eines der berühmtesten Volksmusikertreffen im Alpenraum.

Wie die Kuh zum Star wurde

Wie die Kuh zum Star wurde

Das ab 1949 zweimal jährlich stattfindende Sängertreffen macht den Stanglwirt endgültig bekannt. Der große Andrang zwingt allerdings zum Ausbau, wodurch sich ein Fenster zum Kuhstall in der Stube des Gasthofs ergibt. Alois erkennt schnell das Potential des „Problems“ und lässt zum großen Entsetzen des Architekten das Kuhstallfenster offen.

Durch diesen weisen Entschluss entsteht eine der größten Touristenattraktionen im Stanglwirt, denn dass man vom Gasthof aus den Kühen beim Essen zuschauen kann, hat es bis dahin noch nie gegeben.

Erstmals ganztägig warme Küche

Ganztätig warme Küche beim Stanglwirt

Ende der 1950er gibt es im Stanglwirt schon einige Fremdenzimmer und es braucht dringend einen eigenen Frühstücksraum. So entsteht im oberen Stockwerk das gemütliche „Stubei“, der bevorzugte Partyraum für geschlossene Gesellschaften.

Im Zuge der Bauarbeiten der Standseilbahn in St. Johann besuchen viele Arbeiter den Stanglwirt auch zur Brotzeit, wodurch ein für damalige Zeiten absolutes Novum entsteht: Eine ganztägig warme Küche. Nun wird der Stanglwirt auch für den organisierten Reiseverkehr interessant und es kommen auch in den Zwischensaisonen viele Gäste ins Haus.

Die vielen Talente der Stanglwirtin

Anna Hauser

Neben ihrem großen Einsatz im Stanglwirt setzt sich Anna Hauser auch in vielen anderen Bereichen der Gemeinde ein. Sie unterstützt die Kirche, ist 1961 Mitinitiatorin bei der Gründung der Goinger Schützenkompanie, präsentiert Vorschläge für Spazierwege, ist Mitgründerin der Bergliftgesellschaft und fördert das Bergsteigen und den Wintersport in der Region. Darüber hinaus bemüht sie sich mit Erfolg um die hohe Wirtschaftspolitik und macht den Stanglwirt auch für Kommissionen und Kongressen zum beliebten Treffpunkt.

Ein unerwartetes und viel zu frühes Ende
Der 1963 begonnene Umbau der Küche übersteigt dann bei weitem die geplanten Kosten und als der Stanglwirt auch von der Steuerbehörde ins Auge gefasst wird, schlägt sich die negative Stimmung auf die Gesundheit der Stanglwirtin nieder. Im Juni 1964 klagt Anna über Schmerzen und wird, nachdem sich ihr Zustand rapide verschlechtert, in das Sanatorium an der Kettenbrücke in Innsbruck eingeliefert.

Wenig später erreicht die Familie die traurige Nachricht, dass Anna bereits im Sterben liegt. Mit nur 49 Jahren verstirbt Anna Hauser am 21. Juni 1964 und hinterlässt ein großes Erbe.


Harte Zeiten brechen an
Annas ältere Tochter Maria übernimmt sofort das Ruder. Sie hat bereits in der Gastwirtschaft mitgeholfen und kennt die Abläufe. Doch nur durch die große Unterstützung der vielen Mitarbeiter kann der Gasthof mit Mühe weitergeführt werden. Das Geld ist knapp und einige Male wird schon fast der Strom im Stanglwirt abgedreht.

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